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Zwei Familien – eine Idee

Das Haus steht auf einer Anhöhe in Südhanglage am Rande eines Neubaugebietes mitten im Schwarzwald. Die kleine Gemeinde gehört zu Loßburg, einem Ort, an dem Global Player angesiedelt sind: Die Firmen Arburg oder auch Monkey 47, der angesagte Gin aus dem Schwarzwald, sind dort zu Hause. In dem Ort sind die Bauherren bereits aufgewachsen. Im Jahr 2016 gründeten sie ihre IT-Firma in Loßburg, inzwischen beschäftigen sie dort fünf Mitarbeiter. Da die beiden sich seit ihrer Kindheit kennen und vertrauen, passte das sehr gut. Es ist ihnen aber nicht nur wichtig, einen tollen Job zu machen, auch das soziale Umfeld und die Familie haben einen hohen Stellenwert für sie. Zu den beiden Baufamilien gehören sieben Kinder zwischen 4 Monaten  und sieben Jahren. Doch ihre Vorstellungen vom Bauen waren anfangs sehr unterschiedlich; ein derartiges Wohnprojekt gemeinsam zu realisieren, war definitiv nicht geplant. 

Alles änderte sich, als Christian Lehmann ins Spiel kam! Lehmann zeigte sich sofort begeistert von dem damals als nicht zu bebauen geltenden Grundstück und riet der Baufamilie, sich für diesen Baugrund und ein gemeinsames Partner-Projekt zu entscheiden. Die Möglichkeiten, die dieses Grundstück ihnen hinsichtlich der Lage, Aussicht und Dimensionierung bot, waren laut Lehmann perfekt. Das Bauland wurde schließlich gekauft und gemeinsam der Neubau geplant. Zusammen mit der Architektin Sylvie Rausch hat Lehmann seine ganze Erfahrung eingebracht, um dieses Projekt zu einem erfolgreichen Ergebnis zu führen. Die Entscheidung für den Baustoff Holz hat sich ebenfalls mit Christian Lehmann ergeben. Die Baufamilien empfanden den Entwurf anfangs allerdings eher wenig kuschelig und mussten überzeugt werden. Zu ihrer vollen Zufriedenheit: Das heimelige Gefühl ergibt sich durch das verbaute Material. Die Bauherren lieben den Schwarzwald, hatten sich aber vorab nicht auf eine Bauweise festgelegt und wollten für ihre Familien ein Wohlfühlheim schaffen. Es kommt schon vor, dass sie gefragt werden ob auf dem Holzdach noch Ziegel aufgesetzt werden, die Verlattung wäre ja schon vorhanden. Oder der kompakte Baukörper wird als eher ungewöhnlich wahrgenommen. Dass sich diese außergewöhnlichen Holzbauten hervorragend in das Landschaftsbild einfügen, wird auch von den Nachbarn inzwischen so gesehen. Dass der Bau eine gewisse Bekanntheit hat, liegt aber auch daran, dass in der Dämmerung, wenn die Lichter in den Häusern angehen, das Gebäude weit in der Landschaft sichtbar wird. 

Text: Claudia Karrer

Fotos: René Lamb Fotodesign GmbH

 

Zwei Plusenergiehäuser in Holzsystembauweise

Architektur:

Architektin Sylvie Rausch

lehmann_holz_bauten

Projektierung und Realisierung:

Christian Lehmann, lehmann_holz_bauten

Bautechnik/Tragwerk:

Die Anpassung des Raumprogramms an die Holzraster-
systembauweise (Primärraster 3 m, Sekundärraster 

1 m) ermöglicht besonders wirtschaftliche Holzbauten mit kurzer Bauzeit. Die effizienten und kostenoptimierten Bauteile werden teilvorgefertigt und mit Holzfaser gedämmt. Einfache, reduzierte Materialwahl, Konstruktionen und Bauteile sowie standardisierte Anschlüsse und Übergänge bestimmen den Entwurf, die weitere Planung, die Projektierung und die Realisierung bis ins Detail. Besonders hohen Wert wird auf baubiologisch unbedenkliche Baustoffe und wohngesundes Bauen gelegt.
Es wurden einheimische/regionale und wo möglich, naturbelassene Materialien/Hölzer verwendet. Die Konstruktion wurde in KVH (Fichte/Tanne) und die Außenbekleidungen in Douglasie ausgeführt. Die Fenster und Türen wurden ebenfalls in Holz (Lärche) ausgeführt. Im Innenbereich wurden Eichenholzböden verlegt. Etwas besonderes ist, dass Innenwände über beide Geschosse durch Raumteiler/Einbauschränke ersetzt wurden, die beidseitig als Schrankwand nutzbar sind und mit Oberlichtern ausgestattet wurden.

Energiekonzept:

Die beiden Wohnhäuser sind als sogenannte Plusenergiehäuser im KfW-70-Standard gebaut. Der durch die integrierte Photovoltaikanlage auf den Süd- Dach gewonnene Strom, wird in Wärmepumpen eingespeist. Die Wärme wird über die Fußbodenheizungen verteilt und das Brauchwasser gepuffert. Die Plusenergiehäuser erzeugen mehr Energie als sie verbrauchen. Der überschüssige Strom wird intelligent genutzt/verteilt bzw. an das Netz abgegeben.

Anschlüsse für Stromspeicher und Vorrichtungen für E-Auto Ladestationen sind schon vorbereitet.

Firmeninformationen

lehmann_holz_bauten
Sanatoriumstraße 5C
D-78112 Sankt Georgen