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Ungeliebte Baukultur …

„Baukultur“ umfasst gemäß Wikipedia die Summe aller menschlichen Leistungen, die natürliche und gebaute Umwelt zu verändern. Ob moderne Museumsarchitektur, romantischer Schwarzwaldhof, Mehrfamilienhaus aus den 1950ern, die Bushaltestelle gegenüber oder die neue Fußgängerzone – die uns umgebende, von uns geschaffene, gebaute Umwelt ist Zeugnis unserer „Baukultur“ – ob sie nun gefällt oder nicht.

Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Der Rückblick in die (Bau-)Geschichte zeigt, dass Baustile in ihrer Entstehungszeit häufig alles andere als beliebt waren. Oft wurden sie von den Zeitgenossen sehr kritisch gesehen und erst mit dem Abstand späterer Generationen stellte sich eine Wertschätzung ein; so geschehen mit den Gebäuden der Gründerzeit und der klassischen Moderne, aber auch die Produkte der 1950er-Jahre zählen längst zu den Designklassikern und werden liebevoll restauriert und gepflegt. Das Schwarzwaldhaus sowieso. Inzwischen gibt es zahlreiche gelungene Beispiele für grundlegend sanierte, um- und wieder genutzte Gebäude. 

Ein großer Teil (41 %) unseres Gebäudebestandes stammt allerdings aus den Jahren des Baubooms der 1960er-, 70er- und 80er-Jahre. Die eindrücklichen Formen zeugen von neuen Konstruktionsweisen, innovativem Materialeinsatz und industriellem Fortschritt. Sie repräsentieren eine Zeit, die vom Aufbruch und der Erneuerung geprägt war. Im Gegensatz zu Vertretern anderer baukultureller Zeitschichten erfreuen sich diese Gebäude noch immer keiner großen Beliebtheit. 

Sie nähern sich gerade dem Ende ihrer ersten Nutzungsphase oder haben sie knapp hinter sich. Gebäude, wie die kleine Pension im Schwarzwald, deren Besitzer:in keine Nachfolge findet, das Krankenhaus, das nicht mehr wettbewerbsfähig ist, das Rathaus oder die Schule, die zu groß oder klein geworden – vor allem aber zu schlecht gedämmt ist. Bei all diesen Bauten stellt sich die Frage: Was tun? Abreißen? Weiternutzen? Oder ignorieren, bis der Zahn der Zeit entscheidet? In Zeiten des Klimawandels und der Ressourcenknappheit pflegen wir hier ignorant unsere Wegwerfkultur. Das vermeintlich Hässliche wird abgerissen und durch möglichst günstigen Neubau ersetzt. Dabei ist längst bekannt, dass der Bausektor zu den größten Klimakillern überhaupt gehört. 

Energiesparen muss deshalb in Zukunft zuallererst „Graue Energie“ sparen heißen. Damit ist die Energie gemeint, die bei der Erstellung eines Gebäudes benötigt und meist für die Beurteilung der Energieeffizienz komplett unterschlagen wird. Vom Ressourcenabbau über die Herstellung von Baumaterialien, den Transport bis hin zur Handwerksleistung auf der Baustelle steckt in jedem Bau – geliebt oder ungeliebt – schon vor dem ersten Lichteinschalten jede Menge Energie.

… braucht Beispiele

 

sutter³ aus Freiburg ist sich sicher: Abreißen darf keine Frage des Geschmacks oder des Baujahrs sein. Wir müssen zukunftsfähige Sanierungsstrategien für alle unsere Bestandsgebäude entwickeln – auch für die ungeliebten. Mit der im Bestand enthaltenen Grauen Energie kann das Gebäude durchschnittlich 60 Jahre lang betrieben werden. Ein weitergenutzter Altbau hat somit gegenüber dem Abbruch und Neubau auch in energetischer Hinsicht einen großen Vorsprung. 

Um Entscheidungsträger:innen vom Erhalt zu überzeugen und die verbauten Ressourcen, Energie und die Baukultur zu schützen, braucht es Beispiele.  

So wie in Todtnauberg: Lange fand sich kein neuer Pächter für das Hotel Rübezahl. sutter³ entwickelte vom Bestand ausgehend ein Konzept für attraktive Appartementwohnungen, das der alten Bausubstanz neues und modernes Leben einhaucht. 

… braucht Information

Viele Gemeinden stehen mit immer weniger Personal immer größeren Herausforderungen gegenüber: Energie- und Flüchtlingskrise, massiver Sanierungsstau bei vielen kommunalen Gebäuden (besonders aus den 1960er- und 70er-Jahren), demografischer Wandel und Donut-Effekt. Die Alten leben alleine in viel zu großen Häusern, die Dorfkerne veröden, der Nahversorger und die Ärzte wandern ab. Leerstand breitet sich aus, die Lebensqualität sinkt. 

Hier hilft nur eine radikale Abkehr von gewohnten Denkmustern und ein übergeordneter Blick auf das Ganze. Ortsentwicklung darf nicht das nächste Neubaugebiet auf der grünen Wiese bedeuten, sondern beginnt mit der Erhebung von Leerständen, mit dem Benennen von Missständen, der Beteiligung der Bürger:innen und der gemeinsamen Suche nach Synergien, neuen Nutzungen und gemeinschaftlichen Visionen für den Heimatort. Um diese Ideen tragfähig umsetzten zu können, braucht es oft den Blick von außen. sutter³ informiert über Möglichkeiten und begleitet Städte und Gemeinden auf ihrem Weg in  die individuelle Zukunft. Gemeinsam werden ganzheitliche Konzepte entwickelt, die Leerstände nutzen, den Ort beleben und wirtschaftlich nachhaltig aufgestellt sind.

 

… braucht Austausch …

St. Märgen ist ELR-Schwerpunktgemeinde. 

Die erfolgreiche Betreuung durch sutter³ und Partnern endet aber nicht mit dem positiven Bescheid. Denn erst jetzt geht die Arbeit für Private und Kommune richtig los. Was wird wie gefordert? Wen muss ich frühzeitig informieren? Welches Amt ist für mich zuständig? Und wie gehe ich mit dem Denkmalschutz um? 

Zur St. Märgener Infowoche waren Bürger:innen und Expert:innen geladen. Im Austausch auf Augenhöhe wurde diskutiert, informiert und verhandelt. Denn (Um-)bauen muss gemeinsam und im Netzwerk geschehen. sutter³ bindet deshalb die zuständigen Personen frühzeitig in die Planung ein und erarbeitet gemeinsam wirtschaftliche und dem Bestand zuträgliche Lösungen. Immer mit dem Ziel, die richtige Lösung für den jeweiligen Bestand zu finden. 

… und Vision!

Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen? Helmut Schmidt, der Urheber dieses Zitats, hat viele Jahre danach selbst einmal gesagt: „Es war eine pampige Antwort auf eine dusselige Frage.“ Er würde uns heute möglicherweise recht geben, wenn wir sagen: „Wer Visionen hat, sollte sie einbringen.“ Wer keine hat, findet sie bei sutter³.

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