Gründlehof

Holzbau Göppert. Von der Ruine zum Schmuckstück

Die Restaurierung des „Gründlehofs“ stellte für den Zimmermeister und Restaurator Johannes Göppert sowie sein Team eine einzigartige Herausforderung dar. Bereits während der ersten Besichtigung wurde er konsultiert und begleitete später den gesamten Umbau. Die Realisierung

der Architektenpläne erforderte tiefgreifendes Fachwissen und umfassende Erfahrung im Umgang mit der historischen Substanz von Schwarzwaldhöfen. Der „Gründlehof“ dient als lebendiges Beispiel dafür, dass das frühe Schwarzwaldhaus maßgeblich von Zimmerleuten konstruiert und

erbaut wurde.

Vor der Restaurierung der heute sichtbaren historischen Oberflächen und Bauteile erfolgte eine akkurate Instandsetzung der Grundkonstruktion des Gebäudes. Die historische Konstruktion wurde gemäß ihrer spezifischen Beschaffenheit ertüchtigt, ergänzt oder erneuert, wobei die noch

funktionalen Bauteile präzise in Bezug auf Richtung und Passung wiederhergestellt wurden. Im vormaligen Ökonomieteil wurde das Tragwerk mithilfe massiver Hochsäulen aus Eichenholz gestützt und derart verstärkt, dass die Gesamtkonstruktion wieder ausreichende Stabilität

aufwies. Die Dachkonstruktion erhielt eine Aufdachwärmedämmung aus Naturbaustoffen und wurde mit traditionellen Alaska-Weiß-Zeder-Holzschindeln gedeckt, welche dem Gebäude seine charakteristische Anmutung verleihen. Die Fassaden wurden mit einer Wärmedämmung aus Holzfaserplatten isoliert und erhielten eine Verkleidung mit traditionellen Holzverschalungen. Nachdem die äußere und konstruktive Bausubstanz des Hofes wieder den Anforderungen an Wetterfestigkeit und Stabilität entsprach, konzentrierten sich die Arbeiten auf die Aufarbeitung, Reparatur und Ergänzung der historischen Wand- und Bodenelemente im Inneren. Die Bauweise der Vorfahren erwies sich dabei als äußerst geschickt und nachhaltig, da sie Wände und Decken mittels eines durchdachten Stecksystems ohne Verwendung von Verbindungsmitteln

konstruierten. Dies erleichterte die Reparatur und Wiederherstellung erheblich. Die clevere Bauweise ermöglichte sogar den Austausch einzelner Dielen durch Isolierglasscheiben, die nahtlos in die historische Struktur integriert werden konnten. Erhaltenswerte Sprossenfenster wurden nicht nur repariert, sondern auch energetisch aufgewertet. Der ehemalige Fenstererker mit einem Herrgottswinkel in der Stube, der trotz späterer Verkleidungen noch erkennbar war, wurde originalgetreu wiederhergestellt. Hierbei kamen handgefertigte Kastenfenster im traditionellen

Stecksystem zum Einsatz. Die Decken und Fußbodenbeläge im historischen Bereich wurden traditionell mit Weißtannendielen aus Blockware ausgeführt. Die vom Architekten geplante Treppenkonstruktion wurde mit Lamellen verkleidet. Als Teil der Erschließungsfigur wurde auch

der verbindende Luftraum von der Rauchküche hinauf ins Dachgeschoss mit sorgfältig ausgewählten Tannenhölzern inszeniert.

Mit Freude und Erfüllung begleitete Johannes Göppert samt Team die Umsetzung dieses Projekts. Die Sanierung des „Gründlehofs“ dient als Beispiel für den Erhalt des historischen und baukulturellen Erbes im Schwarzwald. Das Gebäude ist lebendiger Zeitzeuge vergangener Epochen für kommende Generationen.

Objektinformationen








Firmeninformationen

Holzbau Göppert
Robert-Gerwig-Straße 22
D-78141 Schönwald im Schwarzwald