Holzbau Bruno Kaiser GmbH: Deutschlands einzigartiges Holzhochhaus: Buggi 52

Konsequent in Holz

Ab dem 1. OG ist das achtgeschossige Gebäude komplett aus Holz gebaut. Auch das Treppenhaus, die Außenfassade und sogar der Aufzugsschacht sind aus Holz. Bei der Konstruktion hat die Holzbau Bruno Kaiser GmbH Holzrahmenbau mit massivem Holzbau kombiniert, um auf diese Weise wirklich nur so viel Holz zu verwenden wie unbedingt nötig. Denn die Firma aus Bernau im Schwarzwald ist überzeugt: Im sparsamen Umgang mit Ressourcen liegt auch unsere Zukunft. Zudem verbleibt das vom Baum gespeicherte CO₂ dauerhaft im Bauholz, während konventionelle Bauweisen für den vermehrten Ausstoß des Treibhausgases sorgen. So sind im Buggi 52 rund 261 Tonnen CO₂ gespeichert. Das Besondere ist, dass der Achtgeschosser das erste FSC-zertifizierte Gebäude in Deutschland ist (FSC-STD-40-006). Die Herausforderung hierbei bestand darin, für jede einzelne Komponente aus dem Wald einen regionalen Lieferanten zu finden, der FSC-zertifizierte Ware liefert.

Erfreulich für den Bauherren ist dabei nicht nur die schnelle Bauzeit. Durch den hohen Vorfertigungsgrad in der Montagehalle des Holzbauunternehmens konnten die Zimmerer auf der Baustelle in Freiburg ein Geschoss pro Woche errichten. Auch der Kostenfaktor spielt eine wichtige Rolle. Der beteiligte Projektentwickler Willi Sutter von der sutter³ GmbH & Co. KG bestätigt dazu: „Wir sind nicht teurer als ein konventioneller Bau.“

Innovative Stadtplanung

Neben dreißig Wohneinheiten völlig unterschiedlichen Zuschnitts findet in dem Achtgeschosser unter anderem eine Kindertageseinrichtung Platz. Das Flachdach über dem Einkaufsmarkt im Erdgeschoss steht den Kindern als große Spiel- und Freifläche zur Verfügung. Bei der Planung war es dem Eigentümer wichtig, gemeinsam mit dem Architekten und der Stadt Freiburg auch Raum für betreute Wohngruppen und Sozialwohnungen zu schaffen, um so einen Kosmos zu erzeugen, der wirklich die ganze Breite der Gesellschaft abbildet. Die Mischnutzung wird durch ein Lebensmittelgeschäft im Erdgeschoss komplettiert, welches eine Bäckerei und ein Café der Firma Beckesepp beinhaltet. Damit ist das Projekt in baulicher, ökologischer und sozialer Hinsicht zukunftsweisend.

Brandschutz

Da Holz für gewöhnlich auch zum Anfeuern verwendet wird, stellt sich nun die Frage nach dem Brandschutz. Für das Holzhaus gelten hierbei dieselben Auflagen wie für jedes andere konventionell errichtete Hochhaus dieser Gebäudeklasse auch. Im Prinzip ist es ganz einfach: Das Gebäude muss dem Feuer mindestens 90 Minuten Widerstand leisten, damit die Bewohner es im Brandfall sicher verlassen können. Der Vorteil von Holz: Es ist berechenbar. In den 90 Minuten brennen die sichtbaren Holzdecken der Firma Lignotrend von unten ca. 6,5 cm ab. Die dabei verbleibende Konstruktion muss tragfähig sein, weshalb sie von den Statikern von DIE HOLZBAUINGENIEURE im Voraus genauesten berechnet worden ist. Speziell für die Fassade bestehend aus der vorvergrauten Holzschalung und der schwerentflammbaren Gutex-Dämmplatte Pyroresist wurde deshalb im Voraus ein Fassadenbrandversuch durchgeführt. Zudem wurden alle weiteren Bauteile ebenso von der Materialprüfanstalt Leipzig mit einem Großbrandversuch geprüft und somit klassifiziert.

 

Projektbeteiligte Unternehmen

– Projektbeteiligter Bauherr: IG Klösterle

– Projektentwicklung: sutter³ GmbH & Co. KG

– Architekt: Weissenrieder Architekten BDA

– Generalunternehmen Holzbau: Holzbau Bruno Kaiser GmbH

– Holzbaustatik: DIE HOLZBAUINGENIEURE GmbH

– Statik Stahlbeton: Albrecht und Schneider Ingenieure

– Haustechnik: Binkert Plan GmbH

– Supermarkt: Beckesepp

– Träger Kindertagesstätte: Diakonie

 

Gebäudenutzung

– UG Lager für Supermarkt, Kellerräume u. Fahrradstellplätze 

– EG Supermarkt

– 1. OG Kindertagesstätte inkl. Spielfläche 

– 2. OG – 7. OG 30 Wohneinheiten

– Grundstücksfläche: 1.445 m² 

– Wohnfläche: 1.880 m²

– sonstige Nutzfläche: 2.150 m²

– Gebäudeklasse: 5 

– KfW-Standard: Effizienzhaus 55