Bildnachweis: Lignotrend / Fotos: © Lorenz Frey, Berlin

Himmlisch speisen unterm Akustik-Tangram

 

Das Restaurant Osmans Töchter in Charlottenburg ist bereits das zweite, das die Betreiberinnen Lale Yanik und Arzu Bulut in Berlin eröffnet haben. Als „köstlichen Spagat zwischen traditioneller und moderner Küche“, beurteilen Gastronomieexperten das Restaurantkonzept. Bewährte Zutaten neu gemischt und modern interpretiert – das hat auch Heike Brandt, die mit ihrem Büro studiobrandt Berlin als Innenarchitektin für die Neugestaltung der Restauranträume in der Wielandstraße engagiert wurde. Damit die Gäste das leckere Essen der Töchter so richtig in Ruhe genießen können, kreierte sie über den Sitzbereichen des Split-Level-Grundrisses zwei Akustik-Deckenhimmel aus Echtholzpaneelen LIGNO® Akustik. Das Besondere daran: Die Segel setzen sich aus Dreiecken zusammen, welche zuerst aus den üblichen Rechteckformaten geschnitten und dann neu zusammengesetzt wurden. Eine handwerkliche Herausforderung besonders für den Schreiner: Doch das Ergebnis überzeugt – gestalterisch wie akustisch!

 

„Als wir dem ausführenden Tischler unsere Idee des Lignotrend-Deckenpuzzles erklärten, war der erst einmal alles andere als begeistert“, gibt Heike Brandt zu. „Aus rechteckigen Akustikpaneelen mit dreilagigem, offenen Holzaufbau und sensibler Echtholz-Deckschicht Dreiecke heraus zu schneiden und diese dann exakt neu zusammen zu setzen – das klang schwierig. Doch dann packte den Handwerker der Ehrgeiz und gemeinsam mit der Innenarchitektin entstand aus den fein profilierten Standard-Paneelen mit der edlen Weißtannenoberfläche eine unverwechselbare, äußerst kreative Akustiklösung, die am Ende auch den Holzverarbeiter begeisterte – und die Gäste sowieso.

Handwerklicher Einfallsreichtum

Zunächst wurden die rechteckigen Ligno-Akustikpaneele in der Länge zugeschnitten und diese nochmals im 45 Grad Winkel geteilt. Mit Drahtstiften wurden die so entstandenen Dreiecke von hinten aneinander geheftet, zu Mosaiken zusammengesetzt und an den Decken schließlich auf einer Holz-Unterkonstruktion befestigt. Nach den Plänen der Innenarchitektin hatte der Schreiner zuvor bereits die Öffnungen für die Lichtauslässe exakt eingearbeitet. Zum Schluss bekamen die drei zwischen16 und 27 m² großen Deckenhimmel jeweils noch einen umlaufenden Holzrahmen, so dass die Flächen präzise gefasst und die äußeren Schnittkanten verdeckt wurden. „Lignotrend-Paneele sind robust und können auch in dieser ungewöhnlichen Form zurechtgeschnitten werden. Der Schreiner hat hier eine tolle Arbeit geleistet“, berichtet Heike Brandt.

Doch warum der ganze Aufwand? „Wie die Speisen im Restaurant ein wahres Potpourri unterschiedlicher Aromen bieten, so raffiniert und dabei dennoch bodenständig wollten wir auch die Einrichtung gestalten,“ erzählt Brandt. Vielseitig, mit spannungsvollen Brüchen und Überraschungen und nicht zu gradlinig zeigt sich das Gesamtkonzept: Die Möblierung ist in sanften Farben gehalten und die Wände erhielten glatte, glänzende Stuccolustro-Oberflächen in hellem Grau und dunklem Anthrazit. Statt eines textilen Bodenbelags wurden die Muster traditioneller türkischer Kelims auf die Estrichböden nur aufgemalt: Minimalismus mit einem Augenzwinkern, zu dem die Deckenhimmel in astfreiem Weißtannenholz einen geschmackvollen, wohnlich warmen und visuell sehr markanten Kontrapunkt setzen. Denn die Dreiecksflächen erzeugen mit ihren in unterschiedlichen Richtungen verlaufenden Profilierungen einen lebhaften 3D-Effekt.

 

Ruhe bitte!

Vor allem aber sorgen die Echtholz-Deckensegel dafür, dass man hier auf der insgesamt 100 m² großen Split-Level-Fläche und mit zur Küche hin offen gestalteten Bereichen sein Mahl in Ruhe genießen kann: Hier stört kein Tellergeklapper und auch bei rund 70 Gästen, die das Restaurant bei Vollbesetzung aufnimmt, kann man sein eigenes Wort und das seiner Begleiter gut verstehen.

„Mit ‚lebhafter Atmosphäre’ hat Krach beim Essen im Restaurant nicht viel zu tun sondern mit purem Stress“, weiß Heike Brandt und fügt hinzu: „Raumakustik ist ein sehr wichtiges Thema in der Gastronomie. Es ist unbegreiflich, warum immer noch Gastwirte glauben, darauf verzichten zu können“. Für sie war es jedenfalls selbstverständlich, den großen, raumhohen Fenstern sowie den schallharten Böden und Wandflächen einen raumakustischen Ausgleich entgegenzusetzen und mit Schall, Hall und Raumklang im Restaurant verantwortungsvoll umzugehen.

Schallschutz und Brandschutz mit abgedeckt

Geräuschreduktion ist aber nicht nur aus ästhetischen Gründen wichtig. Bei der Planungsmaßnahme in Berlin kam hinzu, dass es sich bei dem Haus in der Wielandstraße, in dem das Restaurant die EG-Fläche belegt, um ein ganz normales Wohnhaus handelt. „Uns war sehr daran gelegen, für die Bewohner des Hauses den Geräuschpegel, der durch einen Gastronomiebetrieb zwangsläufig entsteht, so gering wie möglich zu halten“, sagt Heike Brandt. Die dämpfenden raumakustischen Maßnahmen kommen also nicht nur den Gästen, sondern auch den Bewohnern in den oberen Stockwerken zugute. Denn wo kein Lärm entsteht, wird er auch nicht weitergetragen. „Da aber Schallschutz und Raumakustik zwei Paar Stiefel sind, haben wir in den Räumen eine doppelte Absicherung eingeplant“, erklärt Heike Brandt. Eine Abhangdecke – direkt unter der Rohdecke schallentkoppelt angebracht – vermeidet die Übertragung von Schall nach oben. Hinter den raumakustisch wirksamen Lignotrend-Deckensegeln bleibt diese Konstruktion aber verborgen.

Auch dem geforderten Brandschutz wird das Deckensystem gerecht: Auf die Rohbau-Decke wurde zunächst eine Brandschutzschicht aus Spritzputz aufgebracht. Die Schallschutzdecke darunter besteht aus nicht brennbarem Gipskarton, während die Raumakustikpaneele LIGNO® Akustik light ab Werk mit einer speziellen, „unsichtbaren“ Imprägnierung ausgestattet wurden, die für schwerentflammbare Holzoberflächen sorgt – so, wie es die Versammlungsstätten-Verordnung beim Bau von Gast-Räumen mit einer entsprechenden Personenkapazität fordert.

Während die Schallschutzdecke aus nicht brennbarem Gipskarton besteht, wurden die Raumakustikpaneele LIGNO® Akustik light ab Werk mit einer speziellen, „unsichtbaren“ Imprägnierung ausgestattet die für schwerentflammbare Holzoberflächen sorgt – so, wie es die Versammlungsstätten-Verordnung beim Bau von Gast-Räumen mit einer entsprechenden Personenkapazität fordert.

Raumakustik in der Gastronomie

Paneele LIGNO® Akustik light können die Raumakustik als Decken- und Wandverkleidungen sowie im Möbel unterstützen. Experten haben als Durchschnittswert in Gaststätten einen Geräuschpegel von 80 dB ermittelt. Mit Akustikdecken von Lignotrend kann dieser Wert deutlich gesenkt werden. Die in den Paneelen integrierten Absorbern aus Holzweichfaser gewährleisten eine effiziente Absorptionswirkung: Verschiedene geprüfte Aufbauten erreichen Absorptionskoeffizienten aW von bis zu 0,90 – breitbandig über das relevante Frequenzspektrum verteilt.

Welche akustische Charakteristik etwa für einen Raum die Richtige ist, hängt im Wesentlichen von seinem Volumen und von seiner Nutzung ab. Nach DIN 18041 zählen Cafés und Restaurants zum Raumnutzungstyp B. Bei diesem geht es primär um Lärmminderungsmaßnahmen zugunsten einer Verständlichkeit über kurze Entfernungen. Zum Einhalten der Norm muss eine bestimmte Pegelminderung durch raumakustische Maßnahmen und äquivalent dazu ein bestimmter mittlerer Absorptionsgrad der Raumbegrenzungsflächen erreicht werden. Für die Gastronomie gibt die DIN über den Raumnutzungstyp B Empfehlungen an den Delta-L-Wert (Schallpegelminderung ≥ 3 dB) und den mittleren Schallabsorptionswert (a ≥ 0,35).  www.lignotrend.de/raumakustikrechner

Objektinformationen


Restaurant Osmans Töchter in Berlin Charlottenburg





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