Fluck Holzbau

Fluck. Markolfhalle Markelfingen

Der Neubau der Markolfhalle lässt das „soziale Herz“ des Radolfzeller Ortsteils Markelfingen, malerisch gelegen am nördlichen Ufer des Untersees (Bodensee), wieder pulsieren. Der kraftvolle und zeitgemäße Holzbau der Mehrzweckhalle ist Mittelpunkt des kulturellen Gemeindelebens für Bürger, Vereine und Schulen. Als multifunktionales Gebäude wird die Halle mit ihren eineinhalb Sportfeldern und dem daran anschließenden Bühnenraum sowohl den Anforderungen an die Sportnutzung als auch an einen ansprechend gestalteten Veranstaltungssaal gerecht.

Leicht erhöht zur Radolfzeller Straße, der parallel zum See verlaufenden Hauptstraße, markiert die Halle die südöstliche Ortseinfahrt und positioniert sich selbstbewusst in ihrem natürlich anmutenden Holzkleid. Über den abzweigenden und nördlich des Grundstücks verlaufenden Pirminweg erfolgt die Zufahrt sowohl zur Halle als auch zum bestehenden Feuerwehrgebäude und den Parkflächen. In seiner städtebaulichen Setzung rückt der Neubau klar vom bestehenden Feuerwehrgebäude ab, und die komplexen Erschließungsanforderungen der beiden Funktionen – Mehrzweckhalle und Feuerwehr – werden somit unabhängig voneinander gelöst.

Durch die Hanglage des Grundstücks lässt sich das Gebäude auf beiden Hallenebenen entsprechend der unterschiedlichen Nutzungen barrierefrei erschließen, was innenräumlich über einen Aufzug abgedeckt ist. Analog zum Anstieg des Pirminwegs nutzt eine mit Sitzstufen gestaltete Treppenanlage entlang der Nordfassade die Hanglage auf spielerische Weise. Am oberen Ende mündet sie in den großzügig gestalteten Vorplatz mit dem angeschlossenen Hauptzugang auf die obere Hallenebene ins Foyer. Auf unterer Ebene ist das Gebäude über den Nebeneingang auf der Westfassade zugänglich.

Die zentrale und prägende Charakteristik des Projekts ist außen- wie innenräumlich seine Materialität. Die gleichmäßig vertikal strukturierte Holzlamellenfassade verleiht dem kompakten Gebäude von allen vier Seiten ein durchgängig homogenes Erscheinungsbild. Geschützt durch die umlaufende, weit auskragende und filigran zulaufende Dachkon­struktion lässt sich die Tragstruktur wie selbstverständlich an der Fassade ablesen. Im Inneren der Halle setzt sich das homogene Erscheinungsbild mit den ruhigen und einheitlichen Holzoberflächen fort. Diese Klarheit spiegelt sich in der Organisation einer logischen Raumabfolge der verschiedenen Funktionsbereiche mit kurzen Wegen wider.

Vier verglaste Eingangselemente öffnen das Gebäude zum großzügig gestalteten Foyer. Der fließende Raum empfängt die Besucher und gibt sogleich den Blick in die raumhohe Halle mit ihrer imposanten kassettenartigen Decke frei. Über die Galerie des Foyers besteht die Blickbeziehung zwischen den beiden Ebenen auf die gesamte Hallenlänge.

Als eigenständiges und vom Tragwerk losgelöstes kubisches Element innerhalb des Foyers präsentiert sich der in einem Tannengrün lasierte Kiosk. Von allen vier Seiten zugänglich nimmt er zudem die weiteren dienenden Räume auf. Gemeinsam mit dem gegenüberliegenden Garderobenbereich bespielt er die Foyerfläche als Empfangs- und Versorgungsebene bei Veranstaltungen.

Die Verbindung vom Foyer aus in die Hallenebene schafft eine einläufige, breite und offene Treppe. In der zweigeschossigen Halle setzt sich die horizontale Linie der Galeriekante entlang der Außenwände im Westen und Süden mit der Unterteilung zwischen Prallwand und darüber liegender Fensterfassade fort. Die hohen stehenden Belichtungsfelder wechseln sich regelmäßig mit geschlossenen aussteifenden Feldern ab und erhalten mit den durchgängigen Holzlamellen der Außenfassade den erforderlichen Sonnen- und Blendschutz. Sieben zum Innenraum flächenbündig integrierte doppelflügelige Türen öffnen die Halle auf großzügige Weise zur Südseite hin. Das hier direkt angrenzende Außensportfeld kann somit in den Sommermonaten als zusätzliche Veranstaltungsfläche genutzt werden.

Der auf der Ostseite in Verlängerung der Halle angeschlossene Bühnenraum ist als Kulissenbühne mit seitlich angegliedertem Bühnenvorraum und gegenüberliegendem Lager-/Requisitenraum konzipiert. Die vierte Wand lässt sich in Form einer mobilen Trennwand zur Halle hin flächenbündig schließen und der Bühnenraum ist somit zusätzlich als separater Gymnastik- oder Proberaum nutzbar. Parallel zur Halle und unterhalb des Foyers ordnet sich die Nebenraumspange mit der Küche sowie den Sanitär-, Umkleide-, Dusch-, Geräte- und Lagerräumen an.

Das gesamte Entwurfs- und Gebäudekonzept basiert auf einer klimaschonenden und recycelbaren Holzkonstruktion. Massive und endliche Baustoffe sind auf das erforderliche Minimum in erdberührten Bereichen reduziert. Das hauptsächlich in solider Zimmer- und Schreinerarbeit umgesetzte Projekt ist im Hinblick auf einen nachhaltigen Umweltfußabdruck konzipiert und ist bestimmt von einem gezielten und umfassenden Einsatz des Baustoffes Holz mit einem hohen Anteil heimischer Fichte aus hauptsächlich regionalen Wäldern.

Fotos: Jens Hagen

Firmeninformationen

Fluck Holzbau GmbH
Alemannenstraße 48
78176 Blumberg