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Besondere Räume erfordern besondere Küchen

Individuelle Küchen von Würthner Wohnen für historische Gebäude 

Die Idee, einen historischen Dachboden mit einer hochmodernen Küche zu kontrastieren, ist immer eine besondere Aufgabe für Architekt und Küchenbauer und zeigt, dass der Bauherr Geschmack hat. So war es auch bei diesem Projekt, wo das Lack-Lavaschwarz der schnörkellosen Küche mit den sichtbaren Dachbalken und einem charakterstarken Kamin ganz wunderbar harmoniert. Die reduzierte Ästhetik der Fronten ist durch das grifflose Design geprägt: Die Kücheninsel ist mit einer nicht sichtbaren Griffleiste ausgestattet, die Hochschränke lassen sich mittels magnetischem Tip-on-Beschlag öffnen und schließen. 

Die Besonderheit und zugleich größte Herausforderung für Würthner Wohnen war die zentrale Kücheninsel, auf der eine hochwertige Siebträgermaschine prangt. Für das Bauherrenpaar stehen Kaffeemaschinen beruflich im Mittelpunkt. Das besondere Faible für höchsten Kaffeegenuss sollte auch in der Wohnküche unterm Dach zu einem echten Hingucker werden. Was auch auf den zweiten Blick nicht erkennbar ist: Die Siebträgermaschine hat einen eigenen Wasseranschluss. Unter der Maschine befindet sich ein extra für das Zubehör gebauter Schrank. 

Auch sonst spart die Küche nicht mit Extravaganzen: Das Kochfeld hat einen unsichtbaren Abzug, der Dampf und Gerüche nach unten absaugt. Nicht nur Dampfgarer und Backofen sind auf Arbeitshöhe angebracht; auch die Spülmaschine lässt sich ohne Bücken ein- und ausräumen. Im Gespräch berichtet Frank Würthner wie selbstverständlich vom auffallend schrägen Kamin, an den Korpus und Arbeitsplatte angepasst werden mussten. 

Im hinteren Bereich ist die Beleuchtung in den Oberschränken inte­griert. Über der Arbeitsfläche der Kücheninsel schwebt dank fehlender Dunstabzugshabe eine filigrane, aber leistungsstarke Stableuchte.

Text: Frank Würthner/Johannes Laible

Fotos: Würthner Wohnen/privat

Eine Besonderheit des Schwarzwaldbauernhofs ist die Tenne (Dachboden, Bühne), die über eine befahr-bare Rampe zugänglich ist. Mit diesem typischen Merkmal war auch der elterliche Hof im Landkreis Rottweil ausgestattet, als der Bauherr gemeinsam mit seiner Frau auf die Idee kam, das frühere Heulager zum neuen Haupteingang mit Wohnküche umzubauen. 

Geplant wurde der Umbau durch das Architekturbüro von Dr. Stefan Blum, der sich ganz auf die Sanierung historischer Bausubstanz im Schwarzwald spezialisiert hat. Durchgeführt wurden die Arbeiten ab 2015 vom Königsfelder Zimmereibetrieb Weisser Holzbau. Beim wochenlangen Bürsten des Altholzes war aber auch die Bauherrenfamilie tatkräftig dabei. Der Hof wurde erstmals um das Jahr 1800 urkundlich erwähnt. Der Dachboden war – abgesehen von einem Querbau aus der Mitte des letzten Jahrhunderts – originalgetreu erhalten. 

Sämtliches beim Umbau verwendete Holz stammt aus dem Hof selbst. Der einst handgehauene Tennenboden wurde ausgebaut, aufbereitet und wieder eingebaut, er fungiert jetzt als Fußboden im Flur. Auch die Scheunenwand und alte Türzargen wurden wiederverwendet. Der Bauherr lebt heute mit seiner Frau im ehemaligen Heulager. Zentrum unter dem sichtbaren Dachstuhl ist die große Wohnküche mit einem riesigen Esstisch, an dem sich die Familie mit ihren erwachsenen Söhnen und Gästen gern und oft versammelt.

Firmeninformationen

Würthner Wohnen
Steinkirchring 4
D-78056 Villingen-Schwenningen